Wahlkampf auf dem Second Screen

Gerade flimmerte Jauch über den Bildschirm, als ich auf Twitter über @TatortWatch stolperte. Unabhängig davon, wie gut ich es finde, dass eine politische Organisation das Thema Tatort für sich claimt: es ist nicht so doof.

Wahlkampf auf dem Second Screen
Regelmäßige Twitter-User kennen die zahllosen Tweets, die den manchmal stümperhaft, manchmal gut ermittelnden Kommissaren und ihren Plots gewidmet werden. Alles von einem online-affinen Publikum. In diesen Stream klinken sich jetzt die Grünen ein. Und senden ihre Meinung zum Thema Bürgerrechtsverletzung direkt an Menschen, die sich tendenziell auch dafür interessieren. Damit betreiben sie relativ smart Wahlkampf auf dem Second Screen.

Unterhaltung darf das
Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt die Wahlkampfbotschaft eben zum Twitter-User. So smart das prinzipiell ist, so problematisch kann sich das entwickeln. Warum? Weil Unterhaltung durchaus auch mal lückenhaft sein darf, wenn es um Details geht. Wenn in allen Filmen dieser Welt immer alles richtig (und absolut logisch) zuginge, wollte sie niemand sehen. Ich glaube ja, das trifft auch auf Tatort-Zuschauer zu.

Die Grünen platzieren ihre Botschaft zwar smart. Allerdings wirkt sie ein bisschen besserwisserisch und altklug. Und die Frage ist, ob sie sich weiterhin darauf beschränkt, die fehlenden Belehrungen bei Vernehmungen anzuprangern.

Trotzdem: die Grünen bringen den Wahlkampf auf den Second Screen. Irgendwie.


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